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CD des Monats

The Killers "Day & Age"

"Das sind die Killers?", das ist wahrscheinlich der erste, ungläubige Gedanke, der einem zu der neuen Platte der aus Amerika stammenden Band einfällt. In "Day & Age" haben die Killers den Glitzer von Las Vegas einfließen lassen, von dem man sich - genau wie von der Stadt, in der sie sich gesucht und gefunden haben - verzaubern lässt.

Vier Jahre sind vergangen, seit die Killers das erste Mal die Rockwelt aufmischten. Die Band - bestehend aus Brandon Flowers (Gesang/Keyboards), David Keuning (Gitarre), Mark Stoermer (Bass) und Ronnie Vannucci (Schlagzeug) - holte sich für das neue Album glänzende Unterstützung von einem der führenden Produzenten und Musiker der elektronischen Musik: Stuart Price. Von ihm stammte auch der "Mr. Brightside"-Remix, bekannt aus "Kein-OhrHasen".

Das Album "Day & Age" ist ein skurriler Mix aus amerikanischen und europäischen Stilen, welcher in keine Musiksparte passt; jeder Song steht für sich selbst. Damit haben sie "Sam's Town" (Album Nr. 2) komplett hinter sich gelassen und geradewegs den nächsten Club angesteuert. So auch mit der ersten Single-Auskopplung "Human": es ist ein Synthpop-Stück, welches vor allem Anhängern von "Mr. Brightside" gefallen wird. So erinnern auch das funkige "Joy Ride" und der euphorische Opener "Losing Touch" eher an "Disco & Dance" der 80er Jahre. Als Überraschung kommt gen Ende "Goodnight, Travel Well". Das fast sieben Minuten lange Stück, das die Endnummer des Albums bildet, ist eine Hommage an Dave Keunings Mutter, die kürzlich gestorben ist, und an die Mutter von Brandon Flowers, die einen Gehirntumor hat.

The Killers haben den Sprung zwischen künstlerischem Anspruch und Hitpotenzial, zwischen großen Hymnen und Ohrwurm-Garantien mal wieder hinbekommen.

Wer nun immer noch skeptisch über das neue Album der Killers denkt, sollte sich auf eine positive Überraschung gefasst machen und sich mitreißen lassen vom breitgefächerten Stil und den vielen Kleinigkeiten, die es auf dem Album zu entdecken gibt.

Theresia Büsch