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60. Jubiläum der Fliegerhorstkirche Erding | (Diese Kirche) ist dem Gottesdienst gewidmet und wurde 1948 durch die US-Luftstreitkräfte errichtet | Der katholische Militärdekan Dr. Anton Tischinger und der evangelische Militärpfarrer Ralf Frisch feierten aus diesem Anlass Mitte Dezember einen ökumenischen Wortgottesdienst.
Anschließend trafen sich die Soldaten und zivilen Angehörigen des Fliegerhorstes Erding vor der Kirche zu einem Gedankenaustausch.
Die angenehme Atmosphäre lud dazu ein, mehr über die Fliegerhorstkirche zu erfahren. Die aufgestellten Schauwände von Stabsfeldwebel Ullrich Schedel veranschaulichen einiges in Text und Bildern:
Kleiner Auszug aus der Kirchenchronik
Erbaut wurde die Kirche 1948 von der US-Air Force, den amerikanischen Vorgängern im Fliegerhorst Erding. Der erste Gottesdienst wurde von einem amerikanischen Geistlichen, dem "Protestant Chaplain", gefeiert. In den ersten Jahren wurden ausschließlich Gottesdienste der US-Streitkräfte darin abgehalten, evangelische, katholische und auch jüdische. 1956 fand dann die erste Messe in deutscher Sprache statt. Diese wurde von Wehrbereichsdekan Anton Kuhn zelebriert. Am 15. Januar 1960 war es dann soweit, die Fliegerhorstkirche wurde der Standortkommandantur Erding übergeben und danach der Katholischen Militärseelsorge zugeteilt. Zunächst wurde Johann Faltlhauser, der erste von acht katholischen Militärpfarrern, eingesetzt. In den folgenden Jahren kamen auch sechs evangelische Militärpfarrer hinzu.
| Die beiden Militärgeistlichen beim
gemeinsamen Segen | Eines der schönsten und beeindruckendsten Objekte der Fliegerhorstkirche, der "Heiland der Kirche", wurde 1970 im Altarraum angebracht. Er stammt von dem aus Oberammergau kommenden Bildhauer Mathias Muhr, der zur Vollendung seines Werkes zwei Jahre benötigte.
Beliebte Kirche
Der letzte gemeinsame Gottesdienst mit den Amerikanern fand am 61. Geburtstag von Martin Luther King am 15. Januar 1990 statt. Insgesamt gab es von 1958 bis 2008 669 Taufen, 10 Firmungen, 245 Trauungen und 10 Trauergottesdienste. Diese Zahlen spiegeln die Beliebtheit der Kirche bei den Soldaten und Angehörigen des Fliegerhorstes wider.
"Frieden und Versöhnung"
Bei einem Gespräch mit Oberst Herbert Hardt wurde festgestellt, dass die Fliegerhorstkirche in Erding die erste in Deutschland war und dass es dort schon lange ökumenische Gottesdienste gab. "Die Kirche ist aus diesem Standort nicht mehr wegzudenken", so Oberst Hardt, der gleichzeitig der Standortälteste des Fliegerhorstes Erding ist.
Der katholische Militärdekan Tischinger betonte, dass die vielen engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiter zum guten Erhalt der Fliegerhorstkirche und dem regen Interesse an der Militärseelsorge maßgeblich beitragen. Von besonderer Bedeutung war es für ihn auch, dass die Kirche von den Amerikanern erbaut wurde und ein Zeichen für "Frieden und Versöhnung" sei.
Christian Hartl
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