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Liebe Leserinnen und Leser,

Die zunehmende Bedeutung des Islam in Deutschland wird es notwendig machen, auch in rechtlicher Hinsicht Regelungen zu finden, die ein tolerantes Miteinander gewährleisten.
Josef König
der Monat November gibt mehrfach Gelegenheit, um aller Verstorbenen zu gedenken. Allerseelen, Totensonntag, Buß- und Bettag und der Volkstrauertag sind im Monat November Anlass und Gelegenheit, um zu ehren und zu gedenken. Soldatinnen und Soldaten, die für den Erhalt der Kriegsgräber sammeln, bestimmen mancherorts das Straßenbild in den Gemeinden und Städten. Sie stehen Ehrenwache am Volkstrauertag und beteiligen sich in unterschiedlicher Form an den Veranstaltungen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
In Deutschland gedenken die Teilstreitkräfte ihrer toten Soldaten an den Ehrenmälern in Koblenz, Fürstenfeldbruck und Laboe. Was bis heute fehlt, ist ein zentraler Ort, an dem in würdiger Form aller Toten der Bundeswehr gedacht werden kann. Der Bundesminister der Verteidigung, Dr. Franz Josef Jung, ergriff die Initiative und kündigte bereits 2006 an, ein Ehrenmal für alle Soldatinnen und Soldaten und zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Einsatz für die Bundeswehr ihr Leben gelassen haben, zu errichten. Diese erklärte Absicht des Ministers wird nun realisiert und die parlamentarischen Diskussionen über einen geeigneten Ort sind abgeschlossen. Vor diesem Hintergrund wurde entschieden, am Berliner Dienstsitz des Bundesministeriums der Verteidigung auf dem Gelände des Bendlerblocks ein Ehrenmal zu errichten. Es soll am östlichen Rand der Hildebrandstraße entstehen. Kompass. Soldat in Welt und Kirche wählte dieses Schwerpunktthema deshalb, weil mit der Entscheidung des Bundesministers der Verteidigung, ein Ehrenmal zu errichten, tatsächlich in Deutschland Neuland betreten wird. Entscheidend wird sein, ob das Ehrenmal am Bendlerblock auf Akzeptanz stoßen wird.

Die 52. Gesamtkonferenz der katholischen Militärgeistlichen, Pastoralreferenten und Pastoralreferentinnen Ende Oktober in Bensberg bot Gelegenheit, über grundsätzliche Fragen und aktuelle Herausforderungen im Staat- Kirche-Verhältnis zu diskutieren. An aktuellen Herausforderungen mangelt es nicht: Die zunehmende Bedeutung des Islam in Deutschland wird es notwendig machen, auch in rechtlicher Hinsicht Regelungen zu finden, die ein tolerantes Miteinander gewährleisten. Auch diese Frage wird Kompass. Soldat in Welt und Kirche aufgreifen.

Josef König
Chefredakteur